Notfall-Bargeld zu Hause: Diese Summe empfiehlt der Bevölkerungsschutz

Notfall-Bargeld zu Hause: Diese Summe empfiehlt der Bevölkerungsschutz

Bevölkerungsschutz und Krisenhelfer rufen seit Jahren dazu auf, Bargeld als Plan B zu lagern. Wie viel ist sinnvoll – und wie setzt man das ohne Drama um?

Die Kassenschlange atmet schwer. Ein Blinken am Terminal, dann die Stimme der Verkäuferin: „Nur Barzahlung, das Netz ist weg.“ Vorn kramt ein Mann entschlossen in der Jacke, legt zehn Euro hin, als wäre es 1999. Hinter ihm schauen Leute hilflos auf ihre Karten, auf leere Portemonnaies. Wir alle kennen diesen Moment, in dem der Alltag kurz stolpert und man spürt, wie dünn das Netz aus Bequemlichkeit gewebt ist. Ein Vater kauft noch schnell eine Packung Milch, „für heute Abend“. Niemand schreit, doch die Luft ist anders. Bargeld ist kein Anachronismus. Und die Frage bleibt offen.

Wie viel Bargeld empfehlen Behörden wirklich?

Der deutsche Bevölkerungsschutz sagt es nüchtern: Halte Bargeld in kleinen Scheinen bereit – für den Fall, dass Karten, Apps und Automaten ausfallen. Genannt wird kein fester Euro-Betrag. Gedacht ist in Tagen, nicht in Zahlen. Ziel: Grundkäufe stemmen, wenn digitale Zahlwege wackeln. Die Orientierung lautet: Vorrat und Bargeld, um den Alltag für einige Tage unabhängig zu überbrücken. Die Zahl im Kopf hilft trotzdem. Für etwa zehn Tage.

Was bedeutet das praktisch? Rechne deine Minimal-Ausgaben: Brot, Wasser, Hygiene, vielleicht etwas Tanken, ein Apothekenartikel. Eine vierköpfige Familie kommt dabei schnell auf 40 bis 60 Euro pro Tag, wenn vieles schon im Vorratsregal steht. Über zehn Tage wären das 400 bis 600 Euro in der Schublade. Alleinlebende liegen oft bei 150 bis 300 Euro. Erinnerst du dich an die Kartenstörung 2022, als in Hunderten Läden nur Cash ging? Genau dafür ist der Vorrat da – nicht für Luxus, sondern für Handlungsfähigkeit.

Warum keine feste Summe von Amts wegen? Haushalte sind verschieden, und Risiken auch. Wer ländlich wohnt, tankt eher, wer in der Stadt lebt, läuft eher zu Fuß und kauft kleiner ein. Logisch ist eine Spanne statt einer Zahl: als praxisnahe Faustregel werden oft **100–200 Euro pro Person** genannt, plus etwas Puffer im Haushaltstopf. Wichtig ist die Form: kleine Stückelung, damit niemand auf 50-Euro-Scheinen sitzen bleibt, wenn die Kasse kein Wechselgeld hat. Sicherheit schlägt Symbolik.

So legst du deinen Notfall-Bargeldvorrat an

Starte klein und regelmäßig. Hebe jede Woche 20 bis 50 Euro extra ab und parke sie getrennt vom Alltagsgeld. Nimm 20er, 10er, 5er und ein paar Münzen. Die Mischung zählt: **kleine Stückelung** ist der Schlüssel. Ein bewährter Mix: 40 Prozent in 20-Euro-Scheinen, 40 Prozent in 10-Euro-Scheinen, 15 Prozent in 5-Euro-Scheinen, 5 Prozent als Münzrolle. Nach ein paar Wochen steht der Grundstock – ohne Druck auf das Monatsbudget.

Verteile das Geld auf zwei Orte in der Wohnung. Nicht im Portemonnaie, nicht am Offensichtlichen. Trockener, schwer entflammbarer Platz, am besten in einem schlichten Behälter oder kleinen Sicherheitsschrank. Erstelle eine kurze Notiz mit Summe und Datum, damit nichts „verdunstet“. Teste dich: einen Tag im Monat nur bar zahlen, um zu sehen, ob die Stückelung passt. Seien wir ehrlich: Niemand macht das jeden Tag. Ein kleiner Testlauf schärft das Gefühl für die richtige Menge.

Ein Satz dazu, der hängen bleibt.

„Halten Sie ausreichend Bargeld in kleiner Stückelung bereit, um Alltagsausgaben für mehrere Tage zu decken.“ – Ratgeber Notfallvorsorge (BBK)

  • Soll-Betrag: pro Person 100–200 Euro als Richtwert, Haushaltspuffer on top
  • Stückelung: 20er, 10er, 5er; etwas Kleingeld für Unter-10-Euro-Käufe
  • Aufbewahrung: zwei Orte, trocken, unauffällig, feuerhemmend nach Möglichkeit
  • Zugriff: eine Person benennen, die im Ernstfall weiß, wo das Geld liegt

Bargeld bleibt Plan B – und öffnet Gespräche

Geld ist nicht nur Zahlenwerk, es beruhigt. Wer 300 Euro im Haus hat, geht entspannter durch einen langen Kassenstreik oder ein Wochenende mit Netzproblemen. Gleichzeitig lässt sich das Thema gut mit Nachbarn, Eltern oder WG teilen: Einer hat die Powerbank, die andere den Gaskocher, du den Cash-Plan. So entsteht ein kleines Sicherheitsnetz auf der Straße und nicht nur im Kopf. Keine Angstgeschichte, eher eine Alltagserleichterung.

Point clé Détail Intérêt pour le lecteur
Empfohlene Summe Funktionsorientiert für 10 Tage; praxisnah: 100–200 € pro Person Gibt eine konkrete, sofort anwendbare Zahlenspanne
Stückelung Mix aus 20/10/5 Euro, etwas Münzgeld Erleichtert Bezahlen, wenn Kassen kaum wechseln
Aufbewahrung Zwei Orte, trocken, unauffällig, idealerweise feuerhemmend Reduziert Verlust- und Zugriffsrisko im Ernstfall

FAQ :

  • Wie viel Bargeld empfiehlt der Bevölkerungsschutz konkret?Es gibt keine starre Summe, sondern den Rat, Bargeld für mehrere Tage Alltagsausgaben in kleinen Scheinen bereitzuhalten. Als praxisnahe Orientierung gelten 100–200 Euro pro Person plus Haushaltspuffer.
  • Welche Scheine und Münzen sind sinnvoll?Etwa 40 % in 20ern, 40 % in 10ern, 15 % in 5ern, 5 % als Münzen. So lassen sich Einkäufe unter 10 Euro ohne Wechselgeldstress zahlen.
  • Wo soll ich das Geld lagern?Unauffällig, trocken und getrennt an zwei Orten. Ein kleiner Safe oder ein feuerhemmendes Behältnis schützt zusätzlich vor Brand- und Wasserschäden.
  • Wie oft prüfen oder erneuern?Einmal im Halbjahr Bestand und Stückelung checken, bei Bedarf nachjustieren. Datum notieren, um den Überblick zu behalten.
  • Ist viel Bargeld zu Hause nicht riskant?Zu hohe Summen erhöhen das Diebstahlrisiko. Deshalb nur das funktional Nötige halten und mit Vorsorge (Versteck, Safe, getrennte Orte) arbeiten.

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