Das Rätsel liegt in den kleinen Lichtern, in Geräuschen, die man fast vergisst. Standby. Das Wort klingt harmlos – bis man ausrechnet, was es wirklich kostet.
Abends, wenn die Wohnung leiser wird, blitzt ein roter Punkt unter dem Fernseher. Daneben leuchtet die Spielekonsole, als atme sie im Schlaf. Der Router im Flur macht ein leises Pfeifen, fast unhörbar, bis man den Kopf hinlegt und die Stille plötzlich lauter ist als der Tag. Wir alle kennen diesen Moment, in dem man sich fragt: Wo verschwindet eigentlich das Geld? Dann schaltet man eine Mehrfachsteckdose aus – und spürt, wie der Raum kurz aufatmet. Ein kleines Klacken. Kurz ist es dunkel. Dann flackert nur noch ein winziger Punkt.
Diese 5 Geräte fressen auch im Standby-Modus Geld
Die großen Stromfresser tragen selten große Namen. Ein **WLAN-Router** arbeitet 24/7 vor sich hin, meist zwischen 6 und 12 Watt. Der Smart-TV verbraucht im Standby oft nur 0,5 bis 2 Watt – aber der angeschlossene Receiver oder Streaming-Stick hält die Leitung wach und landet schnell bei 3 bis 10 Watt. Die Spielekonsole? Im Ruhemodus gerne 4 bis 8 Watt, mehr, wenn Controller laden.
Daneben lauert der Kaffeevollautomat. Viele Modelle halten den Thermoblock warm, selbst wenn niemand Cappuccino will – 6 bis 15 Watt können da zusammenkommen. Und der Drucker? Tintenstrahler liegen im Standby oft bei 2 bis 4 Watt, Laserdrucker bei 3 bis 7 Watt. Klingt klein. Rechne es hoch: 1 Watt rund um die Uhr sind etwa 8,76 kWh im Jahr. Bei 35 Cent pro kWh sind das knapp 3,07 Euro – pro Watt.
Ein kleines Experiment bringt Klarheit. Ein Messstecker (ab 15 Euro) an den TV mit Receiver: Standby-Verbrauch schwankt zwischen 4 und 7 Watt. Das macht 12 bis 21 Euro im Jahr – nur für das rote Lämpchen. Die Konsole im Ruhemodus lädt noch den Controller? Plötzlich stehen 10 Watt auf dem Display und damit etwa 30 Euro jährlich. Summiert über fünf Geräte ist man schnell bei 100 bis 150 Euro pro Jahr. Das ist keine Panikmache. Das ist Mathematik.
So stopfst du die stillen Stromlecks – ohne Komfortverlust
Die beste Waffe ist banal und effektiv: schaltbare Steckdosenleisten. Fernseher, Receiver und Konsole hängen zusammen, ein Klick trennt die ganze Ecke vom Netz. Wer’s smarter mag, nutzt WLAN-Steckdosen mit Messfunktion und Timer. *Klick, Ruhe – und die Stromrechnung atmet auf.* Tipp für den Morgenkaffee: Beim Vollautomaten den Eco-Modus aktivieren und nur kurz vor dem Brühvorgang einschalten.
Beim Router lohnt ein Blick in die Einstellungen. Nachts kann ein Zeitplan das WLAN schlafen legen, wenn niemand online ist. Ja, Smart-Home und Updates brauchen manchmal „immer an“. Hand aufs Herz: Das macht doch niemand jeden Tag. Besser: ein zweites, kleines Zeitfenster für Updates am frühen Morgen. Drucker? Deep-Sleep aktivieren oder per Leiste komplett aus, wenn er nicht täglich gebraucht wird.
Viele Fehler passieren aus Bequemlichkeit, nicht aus böser Absicht. Spielekonsole im Ruhemodus klingt nach Komfort, lädt aber oft unbemerkt nach. Firmware-Updates lassen sich per Plan legen. Beim TV lohnt es, „Schnellstart“ zu deaktivieren – der Boot dauert 10 Sekunden länger, spart aber das Dauernuckeln an der Steckdose.
„Standby ist kein Aus – es ist ein Mini-Betrieb. Wer das versteht, spart jährlich dreistellig, ohne auf etwas zu verzichten“, sagt Energieberaterin Lena M., die Haushalte beim Messen begleitet.
- Smart-TV + Receiver/Stick: 4–10 W im Standby → 12–31 €/Jahr
- WLAN-Router/Modem: 6–12 W Dauerbetrieb → 18–37 €/Jahr
- Spielekonsole (Ruhemodus): 4–8 W → 12–25 €/Jahr
- Kaffeevollautomat: 6–15 W Warmhaltung → 18–46 €/Jahr
- Drucker (Sleep/Standby): 2–7 W → 6–22 €/Jahr
Was diese kleinen Wattzahlen mit deinem Alltag zu tun haben
Geld spart man nicht nur am Jahresende, sondern an jedem Abend, an dem du den Schalter drückst. Heute die TV-Ecke, morgen der Vollautomat, übermorgen der Drucker. Das ist kein Verzicht, sondern ein neues Ritual. Ein kurzer Handgriff, der sich anfühlt wie Lüften: frische Luft für die Stromrechnung.
Die Sache hat auch einen psychologischen Effekt. Wer einmal sieht, wie ein Messstecker von 8,4 auf 0,2 Watt fällt, bekommt ein Gespür für Größenordnungen. Dann kippt der Blick im Haushalt: vom „Waschmaschine A+++“ hin zum „Was saugt hier heimlich?“ Das ist die stillste Form der Energiewende zu Hause – ohne Baustelle, ohne Schweiß, mit Wirkung.
Und ja, manchmal gewinnt Bequemlichkeit. Niemand will nachts durchs Wohnzimmer turnen, um alles auszuknipsen. Ein Funkschalter neben dem Bett löst das mit einem Klick. Eine kurze Automatisierung macht den Rest: TV-Ecke geht um 23:30 Uhr aus, Router schläft von 1 bis 5 Uhr, der Vollautomat wacht um 6:30 Uhr auf. **Standby frisst mit** – es frisst weniger, wenn du ihm Essenszeiten gibst.
| Point clé | Détail | Intérêt pour le lecteur |
|---|---|---|
| Die 5 Standby-Fresser | TV+Receiver, Router, Konsole, Vollautomat, Drucker | Schnell erkennen, wo Geld versickert |
| 1 Watt = 3,07 €/Jahr | Rechnung bei 0,35 €/kWh, 8,76 kWh pro Watt | Eigene Geräte sofort grob kalkulieren |
| Ein-Klick-Lösung | Schaltleiste oder Smart Plug mit Timer | Sparen ohne Komfortverlust |
FAQ :
- Wie finde ich heraus, was mein Gerät im Standby zieht?Mit einem Energiekosten-Messgerät zwischen Steckdose und Gerät. Ein paar Stunden messen, Durchschnitt notieren.
- Schadet häufiges Ausschalten meinen Geräten?Bei TV, Konsole, Drucker und Vollautomat nicht. Router mögen Zeitpläne; Dauer-Aus nur, wenn keine Telefonie/Alarmanlage dranhängt.
- Bringt „Schnellstart“ beim TV wirklich Mehrverbrauch?Ja. Der TV bleibt halb wach. Deaktivieren spart oft 1–3 Watt im Stillstand.
- Sollte der Router nachts ganz aus?Wenn keine Telefonie, Cloud-Backups oder Smart-Home-Notfälle laufen, ja. Alternativ WLAN nachts aus und Router an lassen.
- Welche Smart Plugs sind sinnvoll?Modelle mit Messfunktion, Zeitplänen und lokalem Schalter. Achte auf Verbrauch im Eigenbetrieb: unter 1 Watt ist gut.









