Der versteckte Filter in der Spülmaschine, den niemand reinigt

Der versteckte Filter in der Spülmaschine, den niemand reinigt

Viele putzen das sichtbare Bodensieb, wischen die Türdichtung und kippen Klarspüler nach. Alles richtig – und trotzdem bleibt es nicht richtig sauber. Der Grund ist klein, gut versteckt und sammelt mit stoischer Geduld Sandkörner, Rostflocken und Kalk. Ein Filter, den fast niemand auf dem Zettel hat. Und genau der entscheidet, wie deine Maschine heute spült.

Es war einer dieser Samstage, an denen man die Küche in einem Rutsch erledigt: Kaffee, Geschirr rein, Knopf drücken. Zwei Stunden später: Teller warm, aber die Gläser tragen einen feinen Schleier. Ich rieche am Innenraum, es riecht nach heißem Metall. Der Nachbar ruft durch die Tür: „Filter sauber?“ Klar, das Bodensieb ist blitzblank. Ich bücke mich, lausche der Füllphase, das Wasser plätschert zögerlich, fast geizig. In meinem Kopf blitzt der Umbau von letzter Woche auf – Handwerker, Staub, alte Rohre. Etwas hakt an der Quelle. Die Antwort sitzt am Hahn.

Der vergessene Filter am Zulauf

Am Wasserhahn, dort wo der Schlauch zur Maschine startet, sitzt ein winziges Metallsieb. Es fängt alles ab, was die Leitung so mitschickt: Rost, Sand, kleine Flocken von Kalk. Wird dieses Sieb dicht, kommt die Spülmaschine ins Straucheln. Sie braucht länger zum Füllen, die Pumpe surrt unruhig, und Programme dehnen sich wie Kaugummi. Niemand schaut dorthin, weil es außerhalb des Blickfelds liegt. Und weil das sichtbare Bodensieb eben lauter schreit. *Das Ding ist winzig, aber es entscheidet über Glanz oder Grauschleier.*

Ein Beispiel, das ich oft höre: Nach Maler- oder Sanitärarbeiten setzt die Maschine plötzlich aus. Ein Elternpaar erzählt mir, die Öko-Programme liefen statt 3 plötzlich 4,5 Stunden, die Kinder klagen über „Spülmaschinen-Geruch“. Der Bodentrichter ist sauber, die Sprüharme frei. Dann dreht jemand den Hahn zu, schraubt den Zulaufschlauch ab – und das Sieb ist grau wie Beton. Zehn Minuten später, mit einer Zahnbürste und etwas Zitronensäure, läuft die nächste Ladung spürbar leiser. Der Unterschied klingt banal. Er ist gewaltig.

Warum passiert das? Wasser ist nie nur H2O. In alten Häusern lösen sich Partikel aus den Rohren, in harten Regionen verklebt Kalk jedes Netz. Die Maschine misst den Zufluss, steuert nach und bricht Schritte ab, wenn zu wenig Wasser kommt. Dadurch heizt sie öfter, spült punktuell intensiver und verliert das Timing für Tabs, Salz und Klarspüler. Das Ergebnis ist paradox: höherer Verbrauch, schlechtere Sauberkeit. **Ein verstopftes Zulaufsieb macht Programme langsam und teuer.** Und ja, Aquastop-Schläuche haben dieses Sieb auch – es sitzt dann im Adapter.

So machst du das Sieb wirklich sauber

Du brauchst: eine Wasserpumpenzange, ein weiches Tuch, eine kleine Schüssel, eine alte Zahnbürste, etwas Essig oder besser Zitronensäure. Drehe den Wasserhahn zum Zulaufschlauch zu. Ziehe den Stecker der Maschine, wenn du dich sicherer fühlst. Schraube den Schlauch am Hahn vorsichtig ab, halte das Tuch bereit, ein Rest Wasser kommt fast immer. Im Anschluss siehst du im Anschlussstutzen ein kleines Metallsieb. Leicht mit einer Spitzzange greifen, herausziehen, in der Schüssel mit Zitronensäure ein paar Minuten einweichen, sanft bürsten. Kalt abspülen, wieder einsetzen, Schlauch anschrauben, kurz Wasser laufen lassen, Probelauf starten.

Wir kennen alle diesen Moment, wenn man denkt: „Hätte ich das doch früher gewusst.“ Nimm dir drei weitere Minuten und spüle den Hahn ohne Schlauch einmal frei, ein Becher untergestellt reicht. Pass auf die Gummidichtung im Schlauch – die darf nicht verkanten. Viele zerkratzen das Sieb mit spitzen Gegenständen, dann fransen die Maschen aus und fangen schlechter. Nutze keine harten Entkalker, die das Metall angreifen. Seien wir ehrlich: Niemand macht das wirklich jeden Tag. Alle drei bis sechs Monate genügt. Nach Renovierungen oder braunem Leitungswasser sofort.

Manchmal kommt der Aha-Moment erst, wenn man die Maschine danach hört. Sie füllt zügig, der Ton wird tiefer, ruhiger. Eine Technikerin sagte mir kürzlich:

„Neun von zehn ‚Meine Spülmaschine ist kaputt‘-Anrufe sind am Ende ein Sieb-Thema. Das am Boden oder – noch öfter – das am Hahn.“

  • Nach dem Reinigen 1x Kurzprogramm ohne Geschirr laufen lassen.
  • Bodensieb und Pumpenklappe einmal im Monat herausnehmen und spülen.
  • Sprüharme abnehmen, Düsen mit Holzstocher freipiksen.
  • Dichtung an der Tür feucht abwischen, Salzdeckel prüfen.
  • Bei Aquastop: Sieb sitzt meist im grauen Adapter – von vorne herausziehen.

Der kleine Handgriff, der die Küche beruhigt

Wenn Wasser frei fließt, ordnet sich alles. Die Maschine findet ihr Tempo, Tabs lösen sich im Takt, Gläser blitzen wieder. Man merkt es am Klang, an der Ruhe im Raum. Aus einer nervigen Macke wird ein kurzer Griff, ein neues Küchenritual, das kaum Zeit frisst. Teile den Trick mit deinem Hausflur, ruf der Nachbarin über den Balkon zu, oder zeig deiner Wohngemeinschaft das unscheinbare Sieb. **Sauberes Wasser ist der wahre Spülbooster.** Vielleicht schaust du beim nächsten Mal zuerst an den Hahn, bevor du neue Tabs kaufst. Oder du legst dir eine kleine „Sieb-Box“ in die Schublade: Zange, Bürste, Zitronensäure. So wird aus Technik plötzlich Alltag.

Point clé Détail Intérêt pour le lecteur
Zulaufsieb finden Sitzt am Wasserhahn oder im Aquastop-Adapter Sofort lokalisieren, ohne Anleitung wälzen
Richtige Reinigung Zitronensäure, Zahnbürste, sanftes Bürsten, danach spülen Schnell wieder voller Druck, bessere Spülergebnisse
Warnzeichen deuten Lange Füllzeiten, lautes Surren, matte Gläser Früh reagieren statt teuren Service rufen

FAQ :

  • Wie erkenne ich, dass das Zulaufsieb verstopft ist?Lange Füllphase, Programm zieht sich, die Maschine klingt „hungrig“. Dreckige Ränder und milchige Gläser sind oft Begleiter.
  • Wo sitzt das Sieb bei einem Aquastop-Schlauch?Meist im Kunststoff-Adapter am Hahn. Schlauch abschrauben, kleinen Ring oder Einsatz herausziehen – darin steckt das Mesh.
  • Wie oft sollte ich es reinigen?Alle 3–6 Monate. Sofort nach Bauarbeiten, braunem Wasser aus dem Hahn oder Umzug in ein Haus mit alten Leitungen.
  • Essig oder Zitronensäure – was ist besser?Zitronensäure ist sanfter zu Metallen und Dichtungen. Kurz einweichen, dann mit lauwarmer Bürste abreiben.
  • Was tun, wenn nach der Reinigung immer noch Probleme auftreten?Sprüharme und Bodensieb prüfen, Zulaufschlauch auf Knicke checken, Hahn ganz öffnen. Bleibt das Problem, Flowsensor oder Magnetventil im Blick behalten – dann hilft der Kundendienst.

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