Und plötzlich steht eine Frage im Raum: Wer räumt?
Der Herbst wirkt idyllisch, bis ein Nachbar ausrutscht oder das Ordnungsamt klingelt. Viele Kommunen ziehen jetzt die Schrauben an. Sie verlangen, dass Anwohner Laub und Matsch zügig beseitigen. Wer abwinkt, riskiert Ärger – und teure Post.
Was hinter der räumpflicht steckt
Die Räumpflicht ergibt sich aus der Verkehrssicherungspflicht. Gemeinden übertragen sie über Straßenreinigungssatzungen an die Anlieger. Das betrifft Eigentümer, oft auch Mieter über eine Hausordnung. Laub zählt rechtlich als rutschiger Belag. Wer davor nicht schützt, haftet.
Viele Satzungen sehen spürbare Strafen vor. In einzelnen Fällen stehen bis zu 10.000 euro als bußgeld im Raum.
Die Pflicht gilt nicht nur bei Schneefall. Feuchtes Laub kann den Gehweg in eine Rutschbahn verwandeln. Städte verweisen deshalb im Herbst auf regelmäßiges Kehren und aufgeräumte Rinnen. Wer das ignoriert, gefährdet Passanten und sein Konto.
Wer muss räumen: eigentümer, mieter, hausverwaltung?
Eigentümerpflicht und übertragung
Eigentümer treffen die Pflichten zuerst. Sie können Aufgaben per Mietvertrag auf Bewohner übertragen. Das befreit aber nicht von der Verantwortung. Stürzt jemand, prüft die Haftungskette den Eigentümer als ersten.
Auch wenn die hausordnung die mieter verpflichtet: Der eigentümer bleibt adressat der behörden und trägt das risiko.
Mieter und hausordnung
Viele Mietshäuser regeln die Laubentsorgung per Plan im Treppenhaus. Wer an der Reihe ist, muss kehren und Laub säcken. Eine faire Verteilung zählt. Wer krank ist oder verreist, organisiert Ersatz. Die Hausverwaltung darf bei Verstößen abmahnen und Reinigungskosten umlegen.
- Pflichtbereich: Gehweg vor dem Grundstück, Zuwege, Hofdurchgänge, Einfahrten.
- Breite: Meist 1 bis 1,5 Meter frei und sicher begehbar.
- Rinnsteine und Einläufe: Blätter entfernen, damit Wasser abfließen kann.
- Eckgrundstücke: Räumpflicht an beiden Straßenseiten prüfen.
Wo und wie weit räumen?
Gehwege haben Vorrang. Wer keinen Gehweg vor dem Haus hat, muss oft am Fahrbahnrand einen Streifen freihalten. Laub von Straßenbäumen landet häufig auf deinem Abschnitt. Satzungen verlangen trotzdem die Beseitigung, auch wenn der Baum der Stadt gehört. Prüfe die örtliche Regel, manche Gemeinden sammeln saisonal in Säcken oder richten Laubcontainer ein.
Zeiten und häufigkeit
Üblich sind Zeitfenster zwischen 7 und 20 Uhr an Werktagen, sonntags späterer Beginn. Bindend ist die Satzung vor Ort. Bei Dauerlaub gilt: Mehrfach am Tag räumen, wenn der Weg wieder rutschig wird. Feuchte Nächte verschärfen das Risiko am Morgen. Plane einen festen Rhythmus.
Räume so, dass niemand stürzt. Bei starkem laubfall hilft ein kurzer kehrgang am morgen und am frühen abend.
Was ist erlaubt, was verboten?
Viele Gemeinden untersagen Streusalz außerhalb von Eisglätte. Kies oder Splitt bieten Grip und schonen Pflanzen. Laub in die Fahrbahn wehen bringt Ärger, das verstopft Gullys und führt zu Überschwemmungen. Verbrennen ist tabu. Laubbläser verursachen Lärm; für motorisierte Geräte gelten Ruhezeiten.
- Zulässig: Besen, Laubrechen, Handkehrmaschine, Splitt bei Bedarf.
- Begrenzt erlaubt: Laubbläser und -sauger nur zu zugelassenen Zeiten, Rücksicht auf Nachbarn.
- Nicht erlaubt: Laub auf die Straße schieben, Brennstoffe im Vorgarten, Salz ohne Eisglätte.
Bußgelder und haftung: was wirklich teuer wird
Die Höhe der Strafe hängt von der örtlichen Satzung ab. Ordnungsämter ahnden leichte Verstöße oft zunächst mit einer Verwarnung. Wer sich beharrlich weigert oder einen gefährlichen Zustand bestehen lässt, zahlt empfindlich. Kommt es zu einem Sturz, drohen zusätzlich Schadensersatz und Schmerzensgeld.
| Situation | Mögliche folgen |
|---|---|
| Einmaliges Versäumnis ohne Gefahr | Hinweis oder Verwarnung, kleinere Gebühr |
| Wiederholte Nichtbeachtung trotz Aufforderung | Ordnungswidrigkeit, bußgeld je nach satzung bis in den vierstelligen bereich |
| Nachweisliche Gefährdung mit Unfall | Bußgeld, Haftung für Behandlungskosten, Verdienstausfall, Schmerzensgeld |
| Beharrlicher Verstoß gegen satzung | in einzelfällen rahmen bis 10.000 euro möglich |
Versicherungsschutz hilft, ersetzt aber nicht die Pflicht. Für Hauseigentümer lohnt eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflicht. Sie übernimmt berechtigte Ansprüche und wehrt ungerechtfertigte Forderungen ab. Mieter handeln im Auftrag und sollten private Haftpflicht prüfen. Grobe Nachlässigkeit kann den Schutz gefährden.
Praktische tipps für die laubsaison
Setze auf Routine. Ein stabiler Besen, ein Rechen und robuste Handschuhe reichen meist aus. Nasse Blätter wiegen viel; arbeite in mehreren kleinen Etappen. Lagere Laub trocken in Säcken, bis die Abholung ansteht. Achte auf Rutschspuren an Bordsteinen. Halte Gullys frei, sonst staut sich Regenwasser.
- Check am Morgen: Gehweg, Einfahrt, Einläufe.
- Kurzkehr am Nachmittag: frischen Laubfall beseitigen.
- Splitt griffbereit halten, Salz im Schrank lassen.
- Laub für Kompost mischen: Blätter mit Zweigen und etwas Erde aufschichten.
- Bei Abwesenheit: Nachbarn bitten oder Dienstleister beauftragen.
So findest du in 5 minuten die pflichten vor deiner tür
Sieh in den Mietvertrag und in die Hausordnung. Hängeplan prüfen: Stehst du diese Woche im Dienst? Frage die Hausverwaltung nach der zuständigen Satzung. Das Ordnungsamt oder die Stadtreinigung nennt dir Zuständigkeitsbereich, Zeiten und Verbote. Notiere dir die Mindestbreite und die Ruhezeiten für Geräte. Ein kurzer Anruf verhindert Missverständnisse und Bußgelder.
Rechtlicher hintergrund kurz erklärt
Die Verkehrssicherungspflicht verlangt, Gefahrenquellen zu begrenzen, die man verursacht oder zu verantworten hat. Kommunen übertragen Reinigung und Winterdienst per Satzung auf Anlieger. Die Pflicht umfasst auch Laub, wenn es den sicheren Verkehr gefährdet. Wer ordnungsgemäß räumt und dokumentiert, reduziert das Haftungsrisiko deutlich.
Dokumentiere deinen einsatz mit datum und uhrzeit. Fotos nach starkem laubfall helfen bei späteren fragen.
Zusätzliche infos, die dir geld und stress sparen
Viele Städte bieten Laubsäcke oder saisonale Sammelstellen. Das spart Gebühren für die Biotonne. Manche Abfallbetriebe holen gebündelte Mengen an festen Tagen. Wer früh abliefert, vermeidet volle Container am Wochenende. Für große Grundstücke lohnt ein gemeinsamer Auftrag mit Nachbarn. Die Kosten teilen sich, der Gehweg bleibt dauerhaft sicher.
Denke an Sonderfälle: Vor Schulen, Kitas und Haltestellen verlangen Behörden oft besonders gründliche Reinigung. Bei städtischem Baumschnitt kann einmal eine Ausnahme gelten, doch der Alltag bleibt bei dir. Prüfe, ob deine Hecke in den Gehweg ragt. Auch das zählt zur Verkehrssicherung und führt sonst zu Ärger – ganz ohne Herbstwind.










Petite question juridique: l’obligation de balayage s’applique t-elle aussi si les feuilles viennent d’un arbre municipal? Et si le bail transfère la tâche au locataire, le propriétaire reste-t-il responsable en cas de chute? Des sources officielles pour les plages horaires seraient utiles.